Ana Milena M. ist Studentin für Kultur- und Eventmanagement an der WAM und befindet sich aktuell im 5. Semester. In den letzten Semesterferien hat sie ein Praktikum bei dem Musiklabel Kittball Records (Vidovic Roerig Crowle GbR) absolviert. Wie sie diese Zeit empfunden hat und was sie vor allem über sich gelernt hat – all das hat sie uns nun in einem Interview erzählt.
Nach meinem Studium möchte ich gerne in der Musikindustrie arbeiten, weshalb ich bei meinem Praktikum auf der Suche nach Konzertveranstaltern, Musiklabeln und anderen Arbeitgebern aus dem Musikbereich war. Gerade unsere Branche ist von der momentanen Situation starkbetroffen, was auch meine Praktikumsplatzsuche erheblich erschwert hat.
Bei meiner Recherche bin ich auf Kittball Records gestoßen, ein Musiklabel für elektronische Musik (überwiegend für Deep House und Tech House), welches glücklicherweise im Sommer eine Stelle ausgeschrieben hatte. Ich habe bereits Privatveranstaltungen des Unternehmens besucht bzw. Festivals, auf denen Kittball mit eigenen Bühnenvertreten war. Das Label war mir also bereits ein Begriff und vereint somit sowohl meine beruflichen als auch privaten Interessen.
An der WAM habe ich besonders Kompetenzen im Bereich Organisation, Zeitmanagement und Eigenverantwortlichkeit lernen können. Kittball Records bat mir die Möglichkeit, sehr frei und selbstständig arbeiten zu dürfen. Dies ist allerdings nur möglich, solange man seine Aufgabenbereiche zuverlässig und zeitgerecht erledigt. Des Weiteren stehen immer wiederkehrende Aufgaben an, die sich mit anderen, neuen Projekten und Deadlines überschneiden. Darüber stets einen Überblick zu behalten und allen Aufgaben gleichermaßen gerecht zu werden, ist im Bereich Management von hoher Bedeutung.
Mir wurden tiefe Einblicke in die Musikindustrie gewährt, die man theoretisch schlichtweg nicht lehren kann. Ich wurde vom ersten Tag an als eine vollwertige Mitarbeiterin angesehen und behandelt, d.h. ich durfte mich aktiv an Projekten beteiligen und habe die Verantwortung für ganze Bereiche übernehmen dürfen. Das Vertrauen, welches mir entgegengebracht wurde, stärkte mein Selbstvertrauen in meinen beruflichen Kompetenzen enorm.
Die Medienbranche ist sehr schnelllebig und fordert ständige Kreativität, was natürlich überwiegend Spaßmacht, manchmal aber auch sehr fordernd sein kann. Darüber hinaus ist das Vernetzen in dieser Branche sehr wichtig: man lernt sehr viele Leute kennen und knüpft Kontakte. Eine gewisse Sozialkompetenz sollte man dafür schon mitbringen bzw. bereit sein, aus sich herauszukommen.
Dank des Praktikums weiß ich nun, wo meine Stärken liegen und in welchen Bereichen meine Kompetenzen noch auszubauen sind. Durch diese Erkenntnis kann ich mich und meine Fähigkeiten besser einschätzen und in den richtigen Situationen gezielt einbringen. Außerdem habe ich gelernt, dass es sich immer lohnt, mutig zu sein und über seinen Schatten zu springen. Entweder wird die eigene Idee umgesetzt oder man erhält konstruktive Kritik. Beides sind wichtige Lerneffekte!