Emely R. ist Studentin für Film- und Fernsehproduktion/Regie an der WAM und befindet sich aktuell im 3. Semester. In den letzten Semesterferien hat sie ein Praktikum bei Siegersbusch Film in Wuppertal absolviert. Wie sie diese Zeit empfunden hat und was sie vor allem über sich gelernt hat – all das hat sie uns nun in einem Interview erzählt.
Siegersbusch hat sich als eine wünschenswerte Stelle für mein Praktikum herausgestellt, da man direkt, auch ohne Vorerfahrungen in dem Bereich, ins Geschehen hineingeworfen wird und Verantwortung tragen muss. Siegersbusch Film ist eine kleine Produktionsfirma, die neue Filmformate für Social Media-Kanäle, Messen oder auch Live-Veranstaltungen entwickelt. Meistens produzieren sie Imagefilme und Trailer für Theateraufführungen. Ich habe viele Aufgaben ausprobieren dürfen: Mitfilmen von Theaterstücken und die Erstellung von Mitschnitten des Stücks. Nachdem ich mich etwas eingelebt hatte, durfte ich immer mehr filmen - vom Theater bis zu Interviews. Und auch eigene Schnitte durfte ich schon übernehmen, wie beispielsweise einen Azubifilm.
Das Wissen, welches Markus Schott uns in Bezug auf Kameratechnik und Einstellungsgrößen vermittelt hat, hat mir extremst geholfen mich leichter als andere Neulinge in die Kameraführung einzufinden. Dadurch wurden mir zum Beispiel auch schneller Drehs anvertraut.
Ich habe gelernt, wie allgemein dieser Job und sein Alltag ablaufen kann: Kundengespräche, Ausarbeiten von Konzepten für einen Dreh, der Dreh selbst und danach das Bearbeiten des Materials. Außerdem habe ich ohne Vorwissen gelernt mit Final Cut zu schneiden - ein sehr wichtiges Schnittprogramm, welches in der Branche oft verwendet wird.
Ich habe das erste Mal gesehen, wie es in einer Produktionsfirma zugeht. Im Studium beschäftigen wir uns viel mit Filmsets. Im Praktikum konnte ich dann mal in Produktionsfirmen, Imagefilme und Trailer reinschnuppern. Alles war neu für mich, obwohl es grob gesehen dieselben Abläufe sind.
Ich habe gelernt, dass mir die vielseitige Arbeit in kleinen Unternehmen sehr gefällt: Ich war Kamerafrau, Regie, Beleuchterin, Tonmeisterin und Cutterin im Wechsel - je nachdem was gerade gebraucht wurde. Ich habe für mich bemerkt, dass es wirklich die Branche ist, in der ich arbeiten möchte. Ich hatte zwar oft ein wenig Angst vor neuen Herausforderungen - es gehört nämlich zur Tagesordnung ins „kalte Wasser“ geschmissen zu werden, da es eine sehr vielseitige Branche ist - aber letzten Endes habe ich so am besten lernen können. Je früher man lernt souverän und selbstbewusst mit den Situationen umzugehen, desto besser. Mein Praktikum hat mich in vielen Dingen weitergebracht: Ich verliere in neuen und stressigen Situationen nicht mehr so schnell den Kopf, sondern suche nach kreativen Lösungen. Und falls ein Fehler passiert, lernt man daraus und macht es beim nächsten Mal besser.