Studieren macht Spaß! Keine Frage. Doch wie wir alle im Hinterkopf haben, wird dieser Zustand des ständigen Pleiteseins, langen Nächten, Seminaren und Studierendenkneipen nicht für immer bleiben können. Irgendwann wird man hinaus in die Welt entlassen. Das ist ein spannender Schritt, bei dem alle hoffen, dass sie gut vorbereitet sind. Wie ist das als Absolvent*in eines Onlinestudiums? Worauf achten Agenturen? Und auf welche Qualifikationen kommt es an?
Um diese Fragen zu beantworten, habe ich Daniela Schiwek befragt.
Daniela Schiwek arbeitet als Rekrutin bei BBDO - einer weltweit agierende Werbe- und Marketingagentur. Sie kennt die Arbeitswelt der zukünftigen Absolvent*innen und weiß als Rekrutin genau worauf es ankommt.
Ich bin für das Recruiting in den beiden Agenturen zuständig und suche als Talentscout immer nach neuen, ambitionierten Talenten.
Im ersten Schritt achte ich immer auf die formale Richtigkeit der Bewerbung und schaue, ob der Aufbau und die Gestaltung der Bewerbung modern und zeitgemäß ist – das betrifft jeden Bereich! Hier kann man zeigen, dass man Verständnis für Ästhetik und Design hat, die Grundvoraussetzung um in unserer Branche zu arbeiten. Bei der fachlichen Qualifikation liegt mein Augenmerk natürlich auf dem Portfolio. Da spielt es weniger eine Rolle, ob es sich bei demjenigen um einen Einsteiger oder einen Profi handelt. Das Portfolio zeigt, welche Erfahrungen, Schwerpunkte und Referenzen die Person hat. Darüber hinaus wird erkennbar, welches Potential in einem Kandidaten steckt. Deshalb ist es besonders wichtig das Portfolio auf seine Persönlichkeit, seine Ziele aber auch auf die Erwartung und Bedürfnisse der Agentur zuzuschneiden. Man sollte sich immer die Frage stellen: Wer bin ich? Was will ich? Was wird von mir in der Rolle, auf die ich mich bewerbe, erwartet? Zeige ich das in meiner Darstellung? Bei den persönlichen Skills ist mein Lieblingsstichwort dazu: Authentizität! Schließlich geht es uns nicht darum, eine Stelle kurzfristig zu besetzen, sondern um eine gute, langfristige Zusammenarbeit und Zufriedenheit auf beiden Seiten.
Wenn der*die Berufseinsteiger*in ein gutes Portfolio hat, gehe ich gleichzeitig davon aus, dass er mit diesen Arbeiten auch ein gutes Abschlusszeugnis bekommt. Es sei denn, seine Arbeiten sind zwar kreativ, aber am Briefing und den darin formulierten Zielen vorbei. Im Zweifel überzeugt mich immer die Qualität des Portfolios (auch freie Arbeiten) und die Person selber.
Digitale Kanäle spielen bei uns eine sehr wichtige Rolle und sind Teil jedes Kommunikationskonzepts. Dennoch stellt sich die Frage, welche digitalen Kompetenzen ein*e Bewerber*in explizit für seine*ihre Aufgaben mitbringen muss? Geht es in der Job-Description um die Entwicklung von Strategien und Konzepte, um digitale Trends, Social Media und Content-Development, oder um die Implementierung digitaler Kampagnen. Diese Dinge spielen zu unterschiedlichen Zeitpunkten eine wichtige Rolle und erfordern unterschiedliche Vorkenntnisse und haben darum Einfluss auf den Auswahlprozess. Ein persönliches Interesse in Innovation, Entwicklung und Trends ist neben einer fachlichen und technischen Kompetenz immer die Grundvoraussetzungen, um bei uns einzusteigen.
Die Fähigkeit unserer Mitarbeiter*innen remote zu arbeiten ist wichtiger, denn je. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Im Sinne der Kunden ist uns daran gelegen, die Teams nach Kernkompetenzen bestmöglich zusammenzustellen, so dass wir auf die besten Talente für die jeweilige Aufgabe zurückgreifen können. Da kann es schon mal vorkommen, dass man mit Kolleg*innen in Berlin, Hamburg, Melbourne, Dubai oder woanders auf der Welt zusammenarbeitet. Wir haben ein neues, flexibleres Arbeitsmodell eingeführt und der Arbeitsalltag hat sich durch die Kombination aus „Arbeiten in der Agentur“ und „WFH (work from home)“ stark verändert. Das Arbeiten auf Distanz und Video-Konferenzen sind tägliche Gewohnheit.
Sicherlich, was die Erfahrung, den technischen und inhaltlichen Umgang angeht. Man wird lernen, welche „Do’s and Don’t“ es in der Kommunikation gibt, wie man diszipliniert (zusammen)arbeitet und wie man effizient kommuniziert. Digital zu arbeiten heißt ja nicht automatisch „einfacher“, sondern "anders". Das wird einen auch vor neue Herausforderungen stellen. Ein Vorteil eines Live-Onlinestudiums an der WAM ist natürlich die Tatsache, dass man nicht mehr standortgebunden ist. Damit geht die WAM einen großen Schritt. Aber Teamarbeit und ein gutes Miteinander, mit Rücksicht, Verstand und ein paar Regeln sind für den Erfolg ausschlaggebend. Ich drücke der WAM dafür die Daumen. Aber dennoch: Gibt es etwas Besseres, als die Geselligkeit mit Kommiliton*innen, Kolleg*innen und Freunden nach einem langen Tag zu genießen? Klatsch und Tratsch, Freude und Sorgen auszutauschen? Ich denke das sollte bei allen modernen Arbeitsweisen nicht zu kurz kommen.
Ich hoffe, dass das Interview euch einen guten Einblick in die Arbeitswelt und die Anforderungen an Bewerber*innen geben konnte. Das Live-Onlinestudium ist ein neues Modell, welches allerdings jetzt schon überzeugen kann und bei dem auch die Community nicht zu kurz kommt. Wenn du dich interessierst, wie wir das an der WAM angehen, schau doch mal hier.